Und wo bleibt das Positive, Herr Kästner?
- OrkUrgush .
- 20. Juni 2022
- 2 Min. Lesezeit
Oder etwas sehr frei adaptiert: Und wo bleibt die Wildnis, Herr D.? Womit wir wieder bei der Antwort von Kästner wären. "Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt." Bislang halte ich mich vorwiegend nachts auf Campingplätzen auf. Zum einen muss ich zugeben, dass die abendliche warme Dusche hilft, manch anderen Kompromiss besser zu leben (um hier nicht ertragen sagen zu müssen). Aber vor allem habe ich derzeit unglaublich viel Spass mit den SchwedInnen. Und die Eiscremekultur hat auch ihren Reiz. Aber der Reihe nach. Mittlerweile sind wir in Katrineholm angekommen, laut Selma Lagerlöff der "schöne Lustgarten".

Bei dem Gewässer handelt es sich um den Djulösee, mal wieder perfekt zum Baden für Mensch und Hund.
Manche von den Fotos mögen täuschen, hier brennt meistens die Sonne runter. Ich bin mittlerweile abgesehen davon, wie gut ich schlafe, ein körperliches Wrack. Beim Baden auf einem glitschigen Stein ausgerutscht und dabei den Rücken verrenkt, Sonnenbrand und trotz Anti-Brumm-Forte recht zerstochen. Aber wir lassen uns die gute Laune davon nicht verderben.
Wie jeder ordentliche schwedische See hat dieser hier natürlich auch ein Herrenhaus, das Stora Djulö Herrgard. Tolles Essen und eine extra Eiscremelounge. Ein Traum... Und den Kaffee trinkt man natürlich auf dem See.
Was gibt es sonst noch zu berichten? Sehr lustig war mein Aufbruch am Vättern. Wollte auf die Landstraße und es zog eine Gruppe Radfahrer nach der anderen vorbei. Irgendwann habe ich mich reingedrängelt, die fanden das aber irgendwie nicht witzig. Und dann dämmerte es mir. Hatte ich da nicht mal etwas über eine jährliche Rundfahrt um den See gelesen? OK, es ist nicht einfach irgendeine Rundfahrt. Es ist die größte Breitensportveranstaltung der Welt. Da tummeln sich 35.000 Teilnehmer, aber auch nur, weil sie die Anzahl irgendwann begrenzt haben. Der Versuch, mich als Servicefahrzeug zu tarnen, war nicht erfolgreich, bin geflüchtet.
Habe die SchwedInnen mal auf die Blumen in und um ihre Camper herum angesprochen. Erste Antwort: "Ist hübsch." Tiefes Luftholen: "In der Stadt arbeiten wir nur, hier leben wir, feiern Weihnachten und Geburtstage, da will man es halt hübsch haben." OK, habe ich verstanden.
Zu meiner Überraschung muss ich die Commerzbank loben. Bei meinem letzten Aufenthalt in Stockholm hatte ich die PINs für meine Kreditkarten nicht dabei, war immer ein Riesenaufwand, weil dann extra etwas ausgedruckt und unterschrieben werden musste. Genervte Blicke aus der Schlange im Supermarkt inklusive. Diesmal war ich besser vorbereitet und hatte die PINs angepasst. Es klappte aber ohnehin alles mit google pay. Bis zur ersten Tankstelle. Kein Thema, Eselsbrücke im Kopf getanzt und PIN eingegeben. Falsch. Noch mal eingegeben. Falsch. MIST!!! Aber gepriesen sei die CoBa-App. On the fly neue Eselsbrücke, diesmal nicht getanzt, sondern gesungen, in eine PIN übersetzt, geändert und sofort konnte ich tanken. Manchmal liebe ich Technik.
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